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blog 0234 - tiertransporte abschaffen?

17.12.2017 08:54

abschaffung von tiertransporten -
eine „schmerztablette“ statt ursachenbekämpfung?

schwierig - und zugegeben, es fällt mir als überzeugter gegner der abschaffung von tiertransporten wirklich schwer, eine für mich vertretbare einstellung zu finden zur angekündigten demo in brüssel für die abschaffung der eu-tiertransporte. wie so oft, wenn es um ursachenbekämpfung statt symptombehandlung geht, schlagen mehrere herzen in meiner brust.

zunächst einmal: den brüssel-termin habe ich aufgenommen in www.dieratten.net, gestehe mir nicht das recht zu,
das posten dieser demo zu „boykottieren“.

dennoch habe ich grundsätzlich bauchweh bei dem thema tiertransporte;
mein hauptargument: mit der abschaffung der in der öffentlichekeit sichtbaren qualtransporte verschwinden die „nutztiere“ endgültig aus den augen derjenigen, die ihre kadaver tag für tag am liebsten so gedankenarm wie möglich runterschlingen möchten. kühe auf der weide - ihr fleisch hinter der schlachtertheke - die gedankliche  querverbindung stirbt ab durch anonymität hinter weissen mauern ...

daher müssen wir den verursachern des leids, nämlich den sogenannten verbrauchern, das ausblenden bedrückender gedanken so schwer wie möglich machen - möglichst keinem von ihnen sollten wir den gefallen tun, aus ihrem blickfeld den einzigen, den letzten tag im „leben“ der geschundenen tiere verschwinden zu lassen.

auf der anderen seite - und deshalb schrieb ich oben „grundsätzlich“ -
die „verhältnismässigkeit“ (ich weiss, ein zu kaltes und unpassendes wort) muss ich natürlich berücksichtigen. und hierzu heisst aktuell das stichwort nunmal nicht „tiertransporte“ - sondern „eu-tiertransporte“.

es stellt sich für mich die gewissensfrage, ob es „zumutbar“ ist, die abschaffung von tiertransporten _generell_ abzulehnen. oder sollte ich extremfälle -  also bespielsweise eu-transporte - gesondert bewerten?

tiertransporte müssen in aller öffentlichkeit wahrgenommen werden, ja,
doch müssen tiere dafür wirklich jedes extrem (dauer und bedingungen) durchstehen?

ein tiertransport innerhalb der jeweiligen landesgrenzen wird ebenso gesehen, wie ein tranport durch halb europa. doch kaum jemand auf der strasse dürfte dabei erkennen, wann es sich um die besonders extremen
eu-transporte handelt.

von daher neige ich dazu, meinen grundsatz aufzuweichen, und mich bei der demo gegen eu-transporte „neutral“ zu verhalten - bin mir jedoch über die konsequenzen daraus noch lange nicht im klaren.

es ist ein gewürgter „kompromiss“ - springe dabei quer über meine schatten, mir geht es dabei scheisse.

[werner von den ratten]

siehe auch: blog 0230