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blog 0148 - schweinerei?

24.01.2015 08:23

schweine sind intelligenzbestien

geknechtet, entpersönlicht und in den dienst des menschen gepresst
wie kein anderes tier wurde seit jahrtausenden das schwein.
niemand hält es aus irgendeinem anderen grund,
als es zu mästen, zu schlachten, zu verzehren.

bei juden und mohammedanern als unrein verachtet,
bei uns als dumm, dreckig und geil verschrien,
erwies das schwein sich bei näherer untersuchung
als lernfähig, sauber und monogam.

verhaltensforscher bescheinigen ihm sogar sinn für humor,
musikalität und einen sehr menschlich anmutenden hang zum alkohol.

dies alles wissen wir nun, gut, und welche folgerungen ziehen wir daraus?

wir pferchen die intelligenten, bewegungsfreudigen,
geselligen tiere in enge, von metallstangen umschlossene einzelstände,
in denen sie nur liegen und stehen, sich aber nicht umdrehen können.

die kastenstände sind 200 zentimeter lang und 64 zentimeter breit,
der untergrund besteht aus beton, metallrosten oder spaltboden.
einstreu gibt es nicht.

im alter von sieben monaten wird so eine arme sau
zum austragen ihrer ersten jungen in einzelhaft genommen.

bewegungslos, oft mit hals- oder brustgurten,
oder mit einer extrem kurzen kette an den boden gefesselt,
wartet sie 105 tage lang auf die niederkunft,
wehrlos der fliegenplage preisgegeben.

einmal am tag gibt es futter, das ist die einzige unterbrechung
des trostlosen vegcticrens im dunkeln oder bei dämmerlicht.
wasser, welche erleichterung, steht den tieren
in nippeltränken zur verfügung.

zehn tage vor dem errechneten geburtstermin
kommt die sau in die sogenannte abferkelbucht,
fünf wochen, im höchstfall, darf sie dort ihre jungen säugen,
an den protectar gefesselt, versteht sich,
dann wird sie neu gedeckt, künstlich meist,
und wieder in die fress- und liegebox gesperrt,
bis zum nächstenmal.

die haltung der mastschweine, die auf grund neuer züchtungen
und rücksichtsloser mastmethoden ihr schlachtgewicht
heute bereits im alter von etwa vier monaten erreichen -
früher dauerte das mästen eines schweins ein jahr lang -,
weicht in industriellen massen betrieben von diesem schema kaum ab.

das ganze verhaltensrepertoire der schweine
wird auf liegen und aufstehen verstümmelt.

einer tierart von grösster aktivität und grösstem laufpensum
wird nicht einmal der spielraum eines kettenhundes gewährt.

von den gesundheitsschäden, die durch die lahmlegung
aller bewegungen eintreten, könnte man sich
durch einen selbstversuch sehr rasch überzeugen.

selbst das intelligente, gutmütige schwein
ist begreiflicherweise ausserstande,
sich diesen lebensumständen anzupassen.
zwei, drei, höchstens vier jahre hält ein muttertier
diese grauenhafte marter durch,
dann droht trotz aller medikamente akutes herzversagen.

äusserst schmerzhafte entzündungen von gesäuge und gebärmuttcr,
bekanntgeworden als mma-komplex, gcbärmuttervorfall
und schwere gelenkentzündungen kommen hinzu,
weiter die berüchtigte schnüffelkrankheit,
bei der sich die nasenknochen auflösen,
sowie drucknckrosen, also totes, abgestorbenes gewebe,
vorwiegend im schulterbereich. sehr hoch liegt auch
die anfälligkeit für lungenentzündungen.

also, ab in den schlachthof. 

(sina walden)