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blog 0046 - missionare

07.10.2014 17:16

die tierversuche
sind die grösste und gemeinste
kulturschande der gegenwart,
sie sind moralisch und intellektuell
dem irrwahn der hexenprozesse
völlig gleichzustellen.

kein volk, das sie duldet,
hat ein recht darauf,
sich ein kulturvolk zu nennen.

(manfred kyber, 1880-1933)

  

schriftsteller, welttierschutzpreis 1930.

das patentierte krokodil:
„… da nun das krokodil auf alles appetit hat
und alles verschlucken will,
so ist es auch bei allen unbeliebt.

es schluckt missionare, frösche … 
alles aus appetit.

es bekommt ihm auch alles – gott sei dank –
und es verdaut auch alles,
sogar seine verwandten …“

(manfred kyber - tiergeschichten - kostenloses ebook):
www.amazon.de/Tiergeschichten-Manfred-Kyber-ebook/

 

in den 1920er jahren begann manfred kyber,
für den tierschutz partei zu ergreifen und zu spenden.
insbesondere tierversuchen,
die er für eine „abendländische kulturschande“ hielt,
galt seine aufmerksamkeit.

in seinem 1925 erschienenen buch „tierschutz und kultur"
äusserte er sich auf breitem raum zu diesem thema.

kyber scheute auch nicht die debatte mit hochrangigen medizinern:
1932 verfasste er einen beitrag für eine aufsatzsammlung
des schweizer zahnarztes ludwig fliegel.
darin versuchten kyber und weitere autoren,
eine berühmte rede des bakteriologen
paul uhlenhuth zu widerlegen,
in der dieser tierversuchsgegner als
„unwissende und verblendete“ bezeichnet hatte.

kyber entgegnete, dass der streit um den tierversuch
in erster linie eine moralische frage sei
und er sich gerne zu den unwissenden und verblendeten
im sinne uhlenhuths zähle:
„ich wünsche dem kampf gegen die wissenschaftliche tierfolter
so viel unwissende und verblendete dieser art,
als nötig waren, die juristische folter zu stürzen.“